Welchen Einfluss besitzt Vitamin B12 bei Depressionen?

Welchen Einfluss besitzt Vitamin B12 bei Depressionen?

Verschiedene Studien beschäftigten sich mit den Effekten von Vitamin B12 auf depressive Verstimmungen sowie Zuständen, die von Angst begleitet werden. Wir haben Ihnen passend dazu einige wichtigen Fakten zusammengetragen, wie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine rechtzeitige Vitamin-B12-Supplementierung bei Depressionen helfen kann.

Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die über alle Alters- und Bevölkerungsgruppen sowie Geschlechter hinweg auftreten und sehr facettenreich sind. Eine Depression kann sich in Form von Stimmungsschwankungen, Angst aber auch als Stoffwechselstörung, endokrine Störung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc. manifestieren.

Obwohl es verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Depressionen gibt, handelt es sich dabei nach wie vor um ein großes Gesundheitsproblem, das mehr Aufmerksamkeit erhalten sollte. In diesem Zusammenhang rücken moderne Studien in den Vordergrund, die sich mit Alternativen (Integrative Methode) wie Vitamin B12 Supplementierung bei Depressionen auseinandersetzen.

Untersuchungen aus den Jahren 2002-2017

Bereits eine Studie aus 2002 legt nahe, das Vitamin B12 und depressive Störungen verbindende Mechanismen haben. Vitamin B12 kann dabei kausal mit Depressionen zusammenhängen. Das Team um Prof. Dr. Henning Tiemeier vom Institut für Epidemiologie und Biostatistik in den Niederlanden konnte anhand einer Untersuchung mit 3.884 älteren Menschen auf depressive Symptome erstaunliche Ergebnisse erzielen. Sie konnten zeigen, dass ein Mangel an Vitamin B12 im Zusammenhang mit depressiven Störungen steht, die durch eine individuelle Supplementierung positiv beeinflusst werden können.¹

2003 wiesen Prof. Dr. Jukka Hintikka, Abteilung für Psychiatrie, Kuopio Universitätskrankenhaus, Kuopio, Finnland sowie seine Kollegen darauf hin, dass ein Hoher Vitamin-B12-Spiegel und ein gutes Behandlungsergebnis bei einer schweren depressiven Störung eng miteinander verbunden sind.²

Angst- und Depressive Syndrome werden häufig gemeinsam bei Patienten beobachtet. Ziel der Studie 2017 um Dr. Todorov und sein Team vom Department of Psychiatry and Medical Psychology an der Medical University Pleven war es, Depressionen und erhöhte Angstzustände und den Vitamin-B12-Spiegel bei Patienten mit Depressionen, bei Patienten mit Vitamin-B12-Mangelanämie und gesunden Kontrollen zu vergleichen. Die Untersuchung konnte einen deutlichen Zusammenhang herstellen. Dabei lag der Vitamin-B12-Spiegel bei mehr als 50 % der Patienten mit Depression/Angstzuständen unter 200 pg/ml, und bei mehr als 60 % dieser Patienten unter 250 pg/ml.³

Wie wirkt eine frühzeitige Einnahme von Vitamin B12 bei Depression?

ForscherInnen des California Institute of Behavioral Neurosciences & Psychology führten 2020 mehrere Studien hinsichtlich eines Nutzens einer Vitamin B12-Supplementierung bei Depressionen durch, mit interessanten Ergebnissen. Sie konnten nachweisen, dass eine frühzeitige Supplementierung von Vitamin B12 den Beginn von Depressionen verzögern kann sowie die Wirkung von Antidepressiva unterstützt. Insbesondere für Menschen, die anfällig für Depressionen sind bzw. eine schwere Lebensphase durchmachen, kann so eine vorbeugende Einnahme von Vitamin B12 sinnvoll sein.⁴ 

Fazit: Die Untersuchungen zeigen, dass ein Vitamin-B12-Mangel mit diversen psychiatrischen und neurologischen Störungen einhergehen kann. Bislang besteht jedoch noch keine allgemeingültige therapeutische Empfehlung zu einer Behandlung mit Vitamin B12 bei Depressionen, da die Details der Ergebnisse teilweise noch widersprüchlich sind.⁵ Vitamin B12 eröffnet jedoch vielseitige Potentiale, die in Bezug auf eine Abmilderung sowie eine Therapiebegleitung bei Depressionen berücksichtigt werden sollten.

Quellen

[1] Vgl. Henning Tiemeier, H Ruud van Tuijl, Albert Hofman, John Meijer, Amanda J Kiliaan, Monique M B Breteler: "Vitamin B12, Folsäure und Homocystein in Depressionen: die Rotterdam-Studie", doi: 10.1176/appi.ajp.159.12.2099, 2002

[2] Vgl. Jukka Hintikka, Tommi Tolmunen, Antti Tanskanen, Heimo Viinamäki: "High vitamin B12 level and good treatment outcome may be associated in major depressive disorder", doi: 10.1186/1471-244X-3-17, 2003

[3] Vgl. Aleksandar A. Todorov: "Correlation between Depression and Anxiety and the Level of Vitamin B12 in Patients with Depression and Anxiety and Healthy Controls", DOI: https://doi.org/10.1515/jbcr-2017-0023, 2017

[4] Vgl. Prerna Sangle, Osama Sandhu, Zarmeena Aftab, Adarsh Thomas Anthony, Safeera Khan: "Vitamin B12 Supplementation: Preventing Onset and Improving Prognosis of Depression", doi: 10.7759/cureus.11169, 2020

[5] Vgl. Osvaldo P Almeida, Andrew H Ford, Leon Flicker: "Systematic review and meta-analysis of randomized placebo-controlled trials of folate and vitamin B12 for depression", DOI: 10.1017/S1041610215000046, 2015

Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel wurde von uns ausschließlich zur Information verfasst und gibt Hinweise zu unterstützenden Maßnahmen, wie sie aktuell in der Medizin diskutiert werden. In jedem Fall sollten alle Maßnahmen mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten abgesprochen werden. Ein guter Allgemein- und Ernährungsstatus kann dem Organismus helfen, Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu überwinden. Alle zu den Stoffen getroffenen Aussagen beschreiben Eigenschaften und physiologische Wirkungen, die bei Konsumenten natürlicherweise unterschiedlich ausfallen können und stellen keine Heil- oder Gesundheitsversprechen dar.