Schlank mit den richtigen Darmbakterien

Schlank mit den richtigen Darmbakterien

Die Entscheidung schlank oder moppelig fällt zum großen Teil im Darm. Durch die Zusammensetzung der Darmkeime wird unser Gewicht entscheidend beeinflusst

In unserem Darm leben hundert Billionen Bakterien. Das sind tausendmal mehr Keime, als unsere Galaxie Sterne hat! Obwohl die einzelnen Darmbakterien winzig sind, bringen sie in ihrer Gesamtheit immerhin fast zwei Kilo auf die Waage und sind damit deutlich schwerer als die meisten Organe. Ihr Einfluss auf unseren Körper ist deshalb auch immens. Sie steuern unsere Verdauung, beeinflussen unsere Stimmung und trainieren das Immunsystem.

„Ganz neu ist die Erkenntnis, dass Darmbakterien auch bei unserem Gewicht ein Wörtchen mitreden und darüber entscheiden, ob wir mühelos schlank bleiben oder immer wieder mit überflüssigen Pfunden zu kämpfen haben“, erklärt Dr. Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg und Autorin des Buchs „Schlank mit Darm“ (Südwest Verlag). „Die Keime entscheiden, wie viel Energie wir aus der Nahrung ziehen.“

In den Därmen übergewichtiger und schlanker Menschen fanden Forscher tatsächlich deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Darmflora. An der Zusammensetzung des Bakteriengewimmels kann man erkennen, ob es jemandem leicht fällt, schlank zu bleiben oder ob er zu Übergewicht neigt. Bakterien aus der Gruppe der Firmicutes lassen uns schnell moppelig werden. Haben sie das Sagen, zieht unser Körper Tag für Tag 150 bis 200 Kalorien mehr aus der Nahrung. Jedes Jahr wandern dadurch rund 10 Kilo Gewicht auf die Hüften. Rank- und Schlank-Bakterien aus der Gruppe der Bacteroides oder Bifidumbakterien helfen uns hingegen beim Abnehmen. Wichtig ist laut Axt-Gadermann auch eine abwechslungsreiche Mischung der Darmflora, denn je vielfältiger unsere Darmflora, desto größer ist die Chance, schlank zu werden oder zu bleiben. Doch bei 25 Prozent der Menschen in Industrieländern ist die Darmflora verarmt und besteht nur aus wenigen Stämmen – das bedeutet eine Gefahr für Figur und Gesundheit.

Wie sich die Keime im Darm zusammensetzen hängt zum großen Teil von unserer Ernährung ab. Das richtige „Bakterienfutter“ (Präbiotika), das wir z.B. in Äpfeln (mit Schale), Spargel, Lauch, Kaffee oder Haferflocken finden, stärkt die Rank- und Schlank-Bakterien. Wenn wir gleichzeitig Süßes und sehr fettes Essen reduzieren, lassen sich die Moppelbakterien aushungern.*

Mehr dazu im Buch:Schlank mit Darm“, Axt-Gadermann Michaela, Südwest-Verlag, 2014, 16,99 Euro

* Mit freundlicher Erlaubnis übernommen von Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann  

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