Milch & Milchprodukte - gesundheitsfördernd oder schädlich?

Milch & Milchprodukte - gesundheitsfördernd oder schädlich?

Beim Thema Milch sowie daraus erzeugten Milchprodukten scheiden sich die Geister, welche Auswirkungen deren Konsum auf unsere Gesundheit hat. Eine aktuelle Studie¹, die im Sonderheft von Springer Medizin erschienen ist, zeigt nun, dass die Fermentation entscheidend ist. Bereits in der Vergangenheit hatten renommierte Wissenschaftler auf einen Zusammenhang zwischen Zivilisationskrankheiten wie Krebs und dem Konsum von frischer Milch hingewiesen.

Unfermentierte und fermentierte Milcherzeugnisse

Gut zu wissen: Von Fermentation spricht man, wenn mit Unterstützung von Pilzen oder Bakterien, vor allem Milchsäurebakterien, aus frischer Milch fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch oder Käse entstehen.

Prof. Dr. med. Bodo C. Melnik und seine Kollegen untersuchten in diesem Zusammenhang die Auswirkungen von unfermentierter Kuhmilch sowie fermentierten Milchprodukten und ein damit zusammenhängendes Gesundheitsrisiko unter westlichen Zivilisationskrankheiten zu leiden. Dazu führen sie selektive PubMed Recherchen durch und analysierten die Gefahren von unfermentierter und fermentierter Milch auf unsere Gesundheit.

Höheres Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Krebs

Sie konnten einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Frischmilch und pubertären Längenwachstum, Akne, Diabetes, Morbus Parkinson sowie verschiedenen Karzinomen herstellen.

Prof. Dr. T. Colin Campbell hat dazu bereits vor vielen Jahren zahlreiche Daten ausgewertet und auf Korrelationen zwischen Milchkonsum und Krebserkrankungen hingewiesen.²

Ähnliche Hinweise entdeckte Dr. med. L.M. Jacob als er 52 795 Frauen Im Durchschnittsalter von 57 Jahren untersuchte, die zu Studienbeginn frei von Krebs waren und von denen 1057 Frauen innerhalb von 8 Jahren Brustkrebs entwickelten. Der tägliche Milchkonsum hatte dabei einen erheblichen Einfluss. Bereits 60 bis 80 ml Milch sorgten für eine Erhöhung des individuellen Brustkrebsrisikos um 30 %, zwei bis drei Tassen täglich sogar um 70 - 80 %.³ Hormone und Viren in der Milch spielen dabei eine große Rolle, ebenso wie beim Konsum von Rindfleisch.

Im folgenden Video beschreibt Dr. med. L. M. Jacob die Effekte des Konsums von Fleisch, Milch und Zucker auf die Sterblichkeit durch Prostatakrebs.

Eine Direktverbindung zwischen der Entstehung gefährlicher Krebsarten und dem Konsum von Rindfleisch und Milch sieht auch Nobelpreisträger Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen.

Auf der Pressekonferenz des Deutschen Krebsforschungszentrums beschrieb er in einem Vortrag „Neuartige Infektionserreger als Krebsrisikofaktoren“. Er definiert eine neue Klasse von Erregern, die sich aus Bakterien ableiten, in Säugerzellen vermehren und Krebserkrankungen auslösen. Eine gute Zusammenfassung seiner Erkenntnisse finden sich auch im Videobeitrag: Krebs durch Milch und Rindfleisch? oder in unserem Blogbeitrag: Milch und Rindfleisch als Risikofaktoren für Krebs?

Fermentation macht den Unterschied

Dem entgegengesetzt ordnen die Wissenschaftler um Prof. Dr. med. Bodo C. Melnik dem Konsum fermentierter Milchprodukte schützende und gesundheitsfördernde Eigenschaften zu und erklären diesen Effekt mit einer Reduzierung der mTORC1-aktivierenden Signalfunktion der Milch aufgrund der Fermentierung mit Bakterien.

Fazit: Durch den regelmäßigen Konsum von unfermentierter Milch steigt das Risiko an Zivilisationskrankheiten zu erkranken. Dies gilt jedoch nicht für fermentierte Milchprodukte. Die Mediziner um Prof. Dr. med. Bodo C. Melnik sprechen sich in ihren aktuellen Forschungsergebnissen für einen Verzicht auf pasteurisierte Milch aus, um häufig auftretenden Zivilisationskrankheiten vorzubeugen.

Quellen

[1] Vgl. Springer Medizin - Prof. Dr. med. Bodo C. Melnik, Prof. Dr. Gerd Schmitz, Univ.-Prof. Dr. med. Swen Malte John: "Gesundheitsrisiken durch Milchkonsum", https://www.springermedizin.de/ernaehrung/haut-und-ernaehrung/gesundheitsrisiken-durch-milchkonsum/19058004, 2021
[2] Vgl. Prof. Dr. T. Colin Campbell, PhD und Thomas M. Campbell: "Die China Studie - China Study - Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise", https://www.gesundheitsmanufaktur.de/verlag-systemische-medizin/die-china-studie-china-study-die-wissenschaftliche-begruendung-fuer-eine-vegane-ernaehrungsweise, 2. Auflage
[3] Vgl. Dr. med. L.M. Jacob: "Bis zu 80 % höheres Risiko für Brustkrebs durch Milch", https://drjacobsinstitut.de/wp-content/uploads/2020/11/Brustkrebs-durch-Milch_201022.pdf
[4] Vgl. Dr. med. L.M. Jacob: "Krebserregende Viren in Rindfleisch und Milch", https://www.drjacobsweg.eu/krebserregende-viren-in-rindfleisch-und-milch/, 2017
[5] Vgl. Pressekonferenz des Deutschen Krebsforschungszentrums: „Neuartige Infektionserreger als
Krebsrisikofaktoren“, https://www.dkfz.de/de/presse/download/Hintergrund-PK-Plasmidome_final.pdf, 2019
[6] Vgl. Springer Medizin - Prof. Dr. med. Bodo C. Melnik, Prof. Dr. Gerd Schmitz, Univ.-Prof. Dr. med. Swen Malte John: "Gesundheitsrisiken durch Milchkonsum", https://www.springermedizin.de/ernaehrung/haut-und-ernaehrung/gesundheitsrisiken-durch-milchkonsum/19058004, 2021

Rechtlicher Hinweis:

Dieser Artikel wurde von uns ausschließlich zur Information verfasst und gibt Hinweise zu unterstützenden Maßnahmen, wie sie aktuell in der Medizin diskutiert werden. In jedem Fall sollten alle Maßnahmen mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten abgesprochen werden. Ein guter Allgemein- und Ernährungsstatus kann dem Organismus helfen, Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu überwinden. Alle zu den Stoffen getroffenen Aussagen beschreiben Eigenschaften und physiologische Wirkungen, die bei Konsumenten natürlicherweise unterschiedlich ausfallen können und stellen keine Heil- oder Gesundheitsversprechen dar.

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