Allulose – kalorienarme & zahnfreundliche Alternative zu Zucker?

Zucker findet sich in zahlreichen Lebensmitteln, oft versteckt als Zusatz in Fertiggerichten, Getränken und Speisen. Doch das süße "Gift" wird auch als Auslöser von Diabetes, Fettleibigkeit und weiteren kardiometabolischen Erkrankungen betrachtet. Eine hoffnungsvolle Alternative bietet D-Allulose, ein natürlicher Einfachzucker mit niedrigem Kaloriengehalt und 60-70% der Süßkraft von Zucker. Doch was genau verbirgt sich hinter dem kalorienarmen Zuckerersatzstoff und warum wird er als gesunde Alternative nicht nur für Diabetiker gehandelt?


Was ist Allulose ?

Allulose ist ein natürlich vorkommender Einfachzucker, der auch als D-Psicose bezeichnet wird. Sie gehört zur Gruppe der Monosaccharide und hat eine ähnliche chemische Struktur wie Fructose und Glucose, jedoch unterscheidet sie sich in ihrer spezifischen Konfiguration. Um Allulose als Zuckerersatz nutzen zu können, wird sie mittels eines schonenden Herstellungsprozesses aus Zuckerrüben gewonnen. Dabei wird die Allulose von anderen Zuckern getrennt und in einer reinen Form isoliert, um die Zuckeralternative in verschiedenen Lebensmitteln zu nutzen. 

Welche Vorteile bietet Allulose ?

  • Kaloriengehalt

Allulose besitzt einen sehr niedrigen Brennwert von etwa 0,2 kcal pro 100 g, was im Vergleich zu Fructose, die etwa 20-mal so viel Brennwert hat (ca. 4 kcal), bedeutet, dass die Zuckervariante nahezu kalorienfrei ist.

  • Blutzucker- und Insulinspiegel

Einer der größten Vorteile von Allulose ist, dass sie mit einem niedrigen glykämischen Index von 1 keine negativen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat und somit für Diabetiker eine gute Option darstellt. Eine Studie zu D-Allulose untermauert diese Erkenntnisse und zeigt auf, dass Allulose physiologische Wirkungen wie antidiabetische Eigenschaften aufweist.¹ Sie nimmt auch keinen Einfluss auf den Insulinspiegel und schont die Bauchspeicheldrüse, was für Menschen mit Insulinresistenz oder Stoffwechselstörungen von Vorteil sein kann. 

  • Verträglichkeit - Intoleranz

Ein weiterer Vorteil von Allulose ist, dass sie kaum Auswirkungen auf den Darm hat und nicht zu Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Durchfall führt, die bei einigen anderen Zuckerersatzstoffen auftreten können. Nur von einem übermäßigen Verzehr wird abgeraten. Der Einfachzucker Allulose ist gut verträglich bei Lactose-, Fructoseintoleranz oder Zöliakie. 

  • Geschmack & Verarbeitung

Allulose beeinflusst auch den Geschmack und die Textur von Lebensmitteln im Vergleich zu anderen Zuckerersatzstoffen kaum. Sie verursacht keine unerwünschten Nachgeschmäcke oder körnige Textur in Lebensmitteln.

  • Zahnfreundlichkeit

Im Gegensatz zu herkömmlichem Haushaltszucker (Saccharose) kann Allulose von Bakterien, die zur Kariesbildung beitragen, nicht verstoffwechselt werden. Der Einfachzucker fördert somit keine Säureumwandlung und begünstigt keine Bildung von Karies.

Wie wird Allulose verwendet ?

Allulose überzeugt als Zuckeralternative durch eine Vielseitigkeit beim Süßen von Lebensmitteln und Getränken. Sie kann beispielsweise als Ersatz für Zucker in Backwaren wie Kuchen, Keksen und Brot verwendet werden, um den süßen Geschmack zu erhalten, während der Kaloriengehalt deutlich reduziert wird. Darüber hinaus lässt sich Allulose auch in Desserts wie Eiscreme und Pudding verarbeiten, um eine süße Geschmacksnote zu erzielen, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Allulose kann auch in Getränken wie Tee, Kaffee und Smoothies sowie Sirup, Limonaden oder Cocktails den Geschmack verbessern, ohne den Zuckergehalt zu erhöhen. Durch Zugabe von ca. 120-150 g Allulose wird in kulinarischen Kreationen eine Zuckermenge (Haushaltszucker) von 100 g ersetzt.

Weitere Studienergebnisse zur Zuckeralternative

Neben den oben genannten Vorteilen gibt es weitere positive Aspekte von Allulose, die in verschiedenen Studien beschrieben werden.³

Schlagworte: Antidiabetes, Antifettleibigkeit, Antihyperglykämie, Anti-Inflammation

In einer Studie zu D-Allulose werden die physiologischen Auswirkungen des Zuckers hervorgehoben, wie zum Beispiel seine antidiabetischen, antifettleibigen, antihyperglykämischen, entzündungshemmenden, antioxidativen und neuroprotektiven Eigenschaften.⁴

Eine aktuelle Untersuchung aus 2023 zeigt⁵, dass Allulose in Verbindung mit Saccharose die Reaktion des Blutzuckerspiegels und des Insulins nach dem Essen reduziert. In der randomisierten kontrollierten Studie wurden 14 Teilnehmer mit Diabetes zu drei verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Sie konsumierten Getränke mit 15 g Allulose, 15 g Allulose und 30 g Saccharose oder 30 g Saccharose und bewerteten dies über 120 Minuten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Glukosereaktion nach dem Verzehr von Allulose und Saccharose um 24 % geringer war als bei Allulose allein. Die Insulinreaktion war um 33 % geringer als bei Saccharose allein, aber höher als bei Allulose allein. Dies legt nahe, dass Allulose in Kombination mit Saccharose die postprandiale Glukose- und Insulinreaktion abschwächt. 

Die Studienergebnisse im Überblick:

•  Allulose allein führte erwartungsgemäß zu einem minimalen Anstieg von Glukose und Insulin
•  Zu Saccharose hinzugefügte Allulose senkte die postprandiale Glukose im Vergleich zu Saccharose allein
•  Der Insulinspiegel wurde auch nach der Zugabe von Allulose zu Saccharose im Vergleich zu Saccharose allein gesenkt
•  Durch die Zugabe von Allulose zu Saccharose wurde auch der Spitzenanstieg von Glukose und Insulin abgeschwächt

In einer weiteren Studienreihe⁶ wurde festgestellt, dass d-Allulose die Fettoxidation nach einer Mahlzeit bei gesunden Männern und Frauen signifikant erhöht. Die Teilnehmer, im Durchschnitt 35,7 Jahre alt mit einem Body-Mass-Index von 20,9 kg/m², nahmen entweder 5 g d-Allulose oder 10 mg Aspartam (ohne Zucker als Kontrolle) ein, 30 Minuten bevor sie eine standardisierte Mahlzeit zu sich nahmen. Der Energiestoffwechsel wurde durch eine Atemzug-für-Atemzug-Methode bewertet, während Blutproben genommen und biochemische Parameter wie Plasmaglukose analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fettoxidation in der d-Allulose-Gruppe signifikant höher war als in der Kontrollgruppe, während die Kohlenhydratoxidation niedriger war. Die Plasmaglukosespiegel waren in der d-Allulose-Gruppe niedriger, und die freien Fettsäuren waren höher. Diese Ergebnisse legen nahe, dass d-Allulose ein vielversprechender Süßstoff sein könnte, um ein gesundes Körpergewicht zu kontrollieren und aufrechtzuerhalten, möglicherweise durch eine Verbesserung des Energiestoffwechsels.

Andere Forschungsergebnisse⁷ haben sich mit D-Allulose und Erythrit auf den Geschmacksrezeptor im Darm und die Freisetzung von Sättigungshormonen auseinandergesetzt. An der randomisierten, kontrollierten Crossover-Studie nahmen 18 Teilnehmer teil, die verschiedene Substanzen erhielten, darunter D-Allulose, Erythrit oder Leitungswasser. Die Ergebnisse zeigten, dass D-Allulose und Erythrit im Vergleich zu Leitungswasser signifikant die Freisetzung von Sättigungshormonen wie CCK, GLP-1 und PYY induzierten. Erythrit verzögerte die Magenentleerung, steigerte das Sättigungsgefühl und verringerte die erwartete Nahrungsaufnahme im Vergleich zu Leitungswasser. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass D-Allulose und Erythrit die Sekretion von Sättigungshormonen im Magen-Darm-Trakt stimulieren, unabhängig von den Rezeptoren im Darm.

Ausdauerfähigkeit

Eine weitere Studie zeigt, dass die Zufuhr von D-Allulose die Ausdauerfähigkeit verbessert, Ermüdung reduziert und die Insulinsensitivität ähnlich wie beim körperlichen Training verbessert. So kann Allulose eine potenzielle Option sein, um Fettleibigkeit zu lindern und die aerobe Trainingsleistung zu verbessern.⁸

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen

Eine Erhebung realisierte eine systematische Überprüfung der Wirkung seltener Zucker auf die Gesundheit von Menschen. Die Autoren analysierten die Ergebnisse von Humanstudien zu seltenen Zuckern wie Allulose und kommen zu dem Schluss, dass sich Allulose als smarte Alternative zu herkömmlichem Zucker eignet und insbesondere für Menschen mit einem hohen kardiometabolischen Risiko von Vorteil sein kann.⁹

Verträglichkeit

D-Allulose wird als Zuckerersatzstoff immer beliebter, aber es gibt bisher wenig Information über die Verträglichkeit im Magen-Darm-Trakt. Um das herauszufinden, haben Forscher eine Untersuchung10 durchgeführt. Sie haben die Dosis von D-Allulose schrittweise erhöht und festgestellt, dass bis zu 0,4 g pro Kilogramm Körpergewicht keine schweren Durchfall oder Magen-Darm-Symptome verursachten. Bei 0,5 g pro Kilogramm Körpergewicht traten jedoch Durchfallsymptome auf. Basierend auf diesen Ergebnissen schlagen die Forscher vor, nicht mehr als 0,4 g D-Allulose pro Kilogramm Körpergewicht auf einmal und insgesamt nicht mehr als 0,9 g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu konsumieren.

Unser Fazit zur D-Allulose bzw. D-Psicose

Bei Allulose handelt es sich um eine natürliche Alternative zu herkömmlichem Zucker und anderen Zuckerersatzstoffen. Der Einfachzucker vereint viele Vorteile, er hat einen niedrigen Glykämischen Index und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht wesentlich und ist auch bei einer Intoleranz gegenüber Fructose, Lactose oder Zöliakie gut verträglich. Allulose ist darüber hinaus zahnschonend, da sie keine Kariesbildung fördert. Die Zuckeralternative hat potenzielle Auswirkungen auf die Ausdauerfähigkeit und Insulinsensitivität, was sie zu einer geeigneten Wahl für Menschen macht, die sich körperlich betätigen. Darüber hinaus besitzt sie wenig Kalorien und keine Kohlenhydrate, was sie zu einer großartigen Option für diejenigen macht, die sich für eine Low-Carb- oder Keto-Diät entscheiden. 

 

Weitere interessante Bücher und Beiträge rund um das Thema Zucker und Zuckerersatz:

 

 Quellen:

¹Vgl. Chen Z, Gao XD, Li Z.: "Recent Advances Regarding the Physiological Functions and Biosynthesis of D-Allulose.", https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35495640, 2022
³Vgl. Jiang S, Xiao W, Zhu X, Yang P, Zheng Z, Lu S, Jiang S, Zhang G, Liu J. " Review on D-Allulose: In vivo Metabolism, Catalytic Mechanism, Engineering Strain Construction, Bio-Production Technology.", https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32117915, 2020
⁴Vgl. Chen Z, Gao XD, Li Z.: "Recent Advances Regarding the Physiological Functions and Biosynthesis of D-Allulose.", https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35495640, 2022
⁵Vgl. Au-Yeung, F.; Jenkins, AL; Prancevic, S.; Vissers, E.; Campbell, JE; Wolever, TMS-Vergleich der postprandialen glykämischen und insulinämischen Reaktion von Allulose bei alleinigem Verzehr oder bei Zugabe zu Saccharose: Eine randomisierte kontrollierte Studie. Zeitschrift für funktionelle Lebensmittel . 2023 , 105 : 105569, DOI: 10.1016/j.jff.2023.105569, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S175646462300169X, 2023
⁶Tomonori Kimura, Akane Kanasaki, Noriko Hayashi, Takako Yamada, Tetsuo Iida, Yasuo Nagata, Kazuhiro Okuma: d-Allulose enhances postprandial fat oxidation in healthy humans, DOI: 10.1016/j.nut.2017.06.007, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28935140/, 2017
⁷Fabienne Teysseire 1 2, Valentine Bordier 1 2, Aleksandra Budzinska 3 4, Nathalie Weltens, Jens F Rehfeld, Jens J Holst , Bolette Hartmann, Christoph Beglinger, Lukas Van Oudenhove, Bettina K Wölnerhanssen, Anne Christin Meyer-Gerspach: The Role of D-allulose and Erythritol on the Activity of the Gut Sweet Taste Receptor and Gastrointestinal Satiation Hormone Release in Humans: A Randomized, Controlled Trial, DOI: 10.1093/jn/nxac026, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35135006/, 2022
⁸Vgl. ingyang Li, Yang Gou, Takamasa Tsuzuki, Takako Yamada, Tetsuo Iida, Sixian Wang, Ryoichi Banno, Yukiyasu Toyoda, Teruhiko Koike: "d-Allulose Improves Endurance and Recovery from Exhaustion in Male C57BL/6J Mice", 2022
⁹Vgl. Amna Ahmed, Tauseef A Khan, D Dan Ramdath, Cyril W C Kendall, John L Sievenpiper:"Rare sugars and their health effects in humans: a systematic review and narrative synthesis of the evidence from human trials, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34339507, 2022
¹⁰Youngji Han, Bo Ra Choi, So Young Kim, Seong-Bo Kim, Yang Hee Kim, Eun-Young Kwon, Myung-Sook Choi: Gastrointestinal Tolerance of D-Allulose in Healthy and Young Adults. A Non-Randomized Controlled Trial, DOI: 10.3390/nu10122010, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30572580/, 2019



Rechtlicher Hinweis:

Dieser Artikel wurde von uns ausschließlich zur Information verfasst und gibt Hinweise zu unterstützenden Maßnahmen, wie sie aktuell in der Medizin diskutiert werden. In jedem Fall sollten alle Maßnahmen mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten abgesprochen werden. Ein guter Allgemein- und Ernährungsstatus kann dem Organismus helfen, Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu überwinden. Alle zu den Stoffen getroffenen Aussagen beschreiben Eigenschaften und physiologische Wirkungen, die bei Konsumenten natürlicherweise unterschiedlich ausfallen können und stellen keine Heil- oder Gesundheitsversprechen dar.

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